Wie Ihr schon mitbekommen habt, musste das Shakers schließen. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber auf keinen Fall hat es geschlossen, weil nichts mehr los war, denn unsere Stammgäste, viele kamen fast 8 Jahre zu uns, haben uns die Treue gehalten. Auch hatten wir uns am neuen Standort ganz gut gefestigt. Was man allerdings sagen muß, ist, das man auf alle Fälle 2010 gemerkt hat, das die Leute weniger Geld ausgegeben haben und das auch an der Konjunktur gelegen hat. Der Winter 2010 war auch ganz schön heftig, so war es im Dezember auch weniger, wie alle anderen Jahre. Die 3 Meter Schnee haben halt ganz schön viel lahm gelegt. Allerdings waren viele junge Leute bei uns, denen es sogar Spaß gemacht hat, bei dem Wetter Auto zu fahren, mir übrigens auch!

Was für das Shakers auch immer ein großer finanzieller Aufwand war, waren die 2 Umzüge. Angefangen hatten wir ja im Jahr 2002 im Pegasus Center, dort hatten wir es geschafft, viele neue Gäste, Stammgäste, neue Freunde und Studenten für unsere Cocktailbar zu begeistern. Von unseren damaligen Freunden hatten wir nichts gesehen, da waren die meisten nur zur Eröffnung da, weil es da immer was zu gucken und was umsonst gibt und danach nie wieder.
Aber vom Solarium nebenan und von der Uni kamen viele Gäste zu uns. Wir versuchten Trends zu setzen und führten auch diverse Special – Tage ein. Wie zum Beispiel Mittwochs den Black und House Music Day, mit DJ und Getränkespecials. Am besten lief irgendwann der Montag, unser Bowle – Tag, wo das Glas Bowle für Lady`s nur 1,50 DM kam und für Männer 2,50 DM . Ja, da hatten wir noch D-Mark, das waren noch Zeiten, das war ein tolles Geld und man hatte davon auch noch was in der Tasche.( meine Meinung, ich mag den Euro nicht, der hat uns deutsche Pleite gemacht! ). Der Standort dort lief richtig gut, das hätte in der Stadt niemand gedacht.

Was allerdings nicht klappte, war die Vermietung. Dort war es eine Anlegergesellschaft, die nahmen von uns Neulingen im Geschäft eine ordentlich hohe Miete. Das war alles kein Ding, da wir mit dem Ansprechpartner und Centermanager richtig gut auskamen. Dieser unterstützte uns auch ordentlich, so das es zu schaffen war, dort zu überleben. Da aber dieser nette Herr, der der einzige Ossi in der Pegasus Immobilien Verwaltung war und sehr fähig ( er schaffte es das Pegasus Center zu 90 % auszulasten ), wenn man heute mal vorbeifährt, denkt man gar nicht, das da überhaupt noch Leute sind, haben die Chef`s Ihn gekündigt. Da war der Ansprechpartner weg. Die Damen im Büro hatten auch von nichts einen Schimmer und so kam es, das wir nur noch hingehalten wurden, nichts am Objekt gemacht wurde und wir dort nur noch weg wollten. Kurze Story : Die Terrasse dort im Hof bauten wir mit Hilfe von einem Kumpel selbst, den Sand hatte uns ein damaliger Kumpel gesponsert, die Platten und das andere Material kauften wir selbst . Dafür durften wir in den 3 Sommermonaten auch noch an die Verwaltung eine Terrassenmiete zahlen. Nett wa? Die Türen waren undicht in unserem Objekt, das baute die Verwaltung auch nicht, da zu teuer, da mussten wir uns was einfallen lassen – wir ließen Windfänge anfertigen, die uns ein Heidengeld kosteten, damit unsere Gäste nicht im Zug und in der Kälte sitzen mussten, es gab ja 3 Eingänge dort. Das waren einige Beweggründe, uns nach einem anderen Objekt umzuschauen.

Da entdeckten wir auf der Zwickauer Strasse die ehemalige Villa Posthof mit einem schönen 200 qm Wintergarten, das war für uns wie geschaffen und die Miete passte auch. Das waren locker 100 qm mehr, wie im Pegasus Center, aber egal, war ein tolles Objekt….aber es gab bauliche Mängel, es regnete etwas hinein, aber es wurde im Mietvertrag festgehalten, das das repariert würde. Ein Umzug folgte, bei dem wir Hilfe von Freunden und Stammgästen bekamen und ein Monat reichte uns da. Es lief dann etwas schleppend dort an, da wir ja im Sommer umgezogen waren, aber sobald es kälter wurde, kamen immer mehr Gäste, viele Studenten kamen nicht mehr, da wir weit weg von der Uni waren, aber aus der Gegend kamen viele neue Gäste, die auch Stammgäste wurden. Zwischendurch hatten wir auch noch einen Club eröffnet, das Tuxedo auf der Dresdner Strasse, das ehemalige Sunset. Mensch war der geil, ein Mega heißer Laden, der das Potenzial hatte, in Chemnitz mal bissel Abwechslung zu bringen. Dort haben wir auch mit vielen fleißigen Kumpels 2 Monate umgebaut und hatten zur Eröffnung fast 750 Gäste, das war mega. Doch da fing eigentlich die Pechsträhne an. Unser Vermieter hat uns dermaßen gerollt, das wir noch immer dran abzahlen müssen. Also eher ich, weil mein Ex Partner ja ein halbes Jahr danach ausgestiegen war und alles an mir hängen blieb. Ich führte nun von da an, das Shakers allein und hatte sogar eine GmbH an der Backe. Das hat alles so viel Kohle gekostet, das ich nur am bezahlen war.

Zum Glück lief aber der Laden dann dermaßen gut auf der Zwickauer Strasse, das ich weitermachen konnte und die Gäste hielten mir die Treue. Die Steffi war da echt eine super Bedienung, sowie die Anett in der Küche und dann später auch die Nicci im Service…ohne die Mädels wäre das wohl auch nicht so gut gelaufen. Da war es an den Wochenenden dermaßen voll, das du so um elf rum die Luft schneiden konntest, ach ja, die Raucher. Eine super Lösung hatten wir im Zuge des neuen Super Nichtraucherschutzgesetzes gefunden, die Nichtraucher hatten ihren eigenen Raum! OK, das waren nur 10 Sitzplätze und eine kleine Bar, ein etwas kleinerer Raum, der nicht immer bewirtet wurde, aber die Bedingungen für dieses lächerliche Gesetz wurden erfüllt und die Raucher fanden es toll, nicht dauernd wie ein paar Hunde vor die Tür gehen zu müssen, grad im Winter kam das gut an. Ich bin selbst Nichtraucher, aber ich habe und werde mich immer gegen dieses bescheuerte Gesetz wehren, das zu akzeptieren oder jemand da Recht zu geben. Das gehört einfach zur Kneipenkultur dazu und gerade in einer Cocktailbar sollte geraucht werden, ich rieche lieber Qualm, als Schweiß, Knoblauch ,Mundgeruch, schlechtes Parfüm oder Furz. Gerade in Discos müsste es erlaubt, ja sogar Pflicht sein, zu rauchen!

Doch das alles nützte nichts, denn am Objekt selber wurde nichts gebaut oder repariert. Es regnete hinein, die Keller standen öfter unter Wasser, Salpeter an den Wänden vom Treppenaufgang und niemand änderte was. Einen Hausmeister hatten wir nur am Anfang gesehen, die Verwaltung ließ sich auch nie blicken. Die Sache ging vor Gericht, ein Folgetermin wurde ausgemacht, aber da kam nichts mehr. Wir versuchten es soweit es ging, selber zu beheben, aber bald half nichts mehr, es wurde immer schlimmer und der Wintergarten glich einem Gewächshaus. Toll war auch, das es im Winter richtig kalt drin war ( wir heizten zusätzlich mit einem Gasheizer) und im Sommer schön warm ( so warm, das die Kerzen auf dem Tisch schmolzen )!

Das alles und noch viel mehr trieb mich dazu, das ich mich abermals nach einem neuen Objekt umsah. Da entdeckte ich die ehemalige Tanzfabrik in der Ermafa Passage. Ein schickes Objekt, da nahm ich Kontakt mit der Vermietung auf. Der Umzug folgte und wieder halfen mir gute Freunde beim Umzug und auch beim Umbau in der Ermafa Passage. Das sollte das schönste Objekt werden und alles nach meinen Vorstellungen umgesetzt werden, das zu verwirklichen gelang uns gut! Mehrere Wochen dauerte es und ein schöner neuer Laden war fertig. Ich wollte eigentlich mit großem Budget noch mehr bewegen, aber keine Brauerei spielte richtig mit…naja, bin ja keine Bierschwemme und auch nicht in der Innenstadt. Was sollte es, es wurde trotzdem gut. Roy, Denny, Thomas, Robby und Olli legten sich mit mir ins Zeug. Viele andere halfen beim Umzug und bei kleineren Sachen, natürlich unentgeltlich, falls jetzt irgend so ein Knaller denkt, er müsse irgendjemand anschwärzen! Der Laden lief auch dort von Anfang an richtig gut. Gerade am Wochenende mussten wir oft Leute wieder wegschicken, weil kein Platz mehr war.

Aber der Sommer war sehr ruhig, da hat man halt als feste Location immer verloren ,weil da alle zu Beachparty`s, Open Air`s oder Stadt – und Dorffesten gehen. Da ist so viel los. Na und die Wirtschaftskrise bescherte den Leuten nun auch nicht mehr Geld in den Taschen. Dann versuchte ich noch dort ein Ganztagesgeschäft zu etablieren, was kläglich gescheitert war. Mittags setzt sich niemand hin, die hauen sich alle Imbissfraß in`s Gesicht und haben keine Zeit. Dieser versuch kostete mich dermaßen viel Geld und Kraft, das ich das einfach nicht mehr ausgleichen konnte. Die hohe Miete und die Mega – Nebenkosten haben mich dann aufgefressen. Nur mit einem Abendgeschäft rechnete sich das ganze nicht. Der Super schöne Winter mit den nur 3 Metern Schnee tat dann sein übriges. Ich habe wirklich alles versucht, das mein geliebtes Shakers aufbleibt, eigene Interressen immer hinten dran gestellt und für einen Lohn gearbeitet, bei dem die meisten mich auslachen würden, aber schließlich musste ich dann im Januar erkennen, das es so nicht weiterlaufen wird.

Ich versuchte immer einen coolen Laden mit leckeren und bezahlbaren Sachen zu bieten, in dem nur gute Musik kommt und nicht nur Gedudel, wie in den meisten anderen Läden und ich habe versucht mit neuen Getränken Trends zu setzen, mich bei den Speisen immer der Nachfrage angepasst und versucht, meine Stammgäste zu halten. Bei denen habe ich mich immer am 29.12.mit einer Mega – Shakers- Geburtstags –Party ( Strip Uschi, DJ Double J, Versteigerung, Geschenke, Getränke – Specials) bedankt.

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Euer Dirk